Ernte


Hanf kann in unseren Breitengraden je nach Standort eine Größe von zwei bis vier Meter erreichen. Die Wurzeln dringen dabei mehr als einen Meter weit in den Boden ein und lockern ihn auf. Die Ernte erfolgt mit Claas- oder Axialmähdreschern, welche die Pflanzen relativ hoch abschneiden.

Nach dem Drusch muss das Hanfkorn innerhalb weniger Stunden zur Trocknung und Reinigung gebracht werden. Wichtig ist, dass die Trock- nung mit niedriger Temperatur durchgeführt wird, da sonst die Qualität darunter leidet.

Allerdings können gute Erträge (ab 10 Tonnen Trockenmasse pro Hektar) nur unter guten Voraussetzungen erwartet werden – reichlich Stickstoff, keine Lehm- oder Sandböden und v.a. keine stauende Nässe. Die Hanf-Dynamik beruht auf zwei Faktoren: dem frechen Image der Pflanze und ihrer unerreichten Vielseitigkeit. Hanf liefert Fasern für Bekleidung, Seile, Teppiche, Taschen, Aktenkoffer, Werk- und Verbundstoffe, Papier, Dämm- stoffe und zur Verstärkung von Baustoffen. Die nach der Fasergewinnung übrigen, holzigen Schäben eignen sich als Tiereinstreu, Bau- und Dämm- stoff und für Papier.

Der durchschnittliche Hektarertrag bei heimischen Klima- und Bodenver- hältnissen liegt zwischen 2 und 8 Tonnen Hanffaser im Jahr, und ist damit etwa doppelt so hoch wie beim Flachs; gegenüber Baumwolle sogar viermal höher!
Neben den Hanffasern können gleichzeitig Samen geerntet werden (0,6 bis 1 Tonnen/Hektar getrocknete, gereinigte Ware), deren Menge weit über die erforderliche Saatgutgewinnung hinausgeht.